so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Donnerstag

#HildesheimerLesezeichen

Nun geht es los!

Sehr geehrte Frau von Bistram,

auf diesem Wege wollen wir Sie - wie angekündigt - über den aktuellen Stand der Realisierung unseres Lesezeichen-Projektes 2017 informieren.

Nach Ostern beginnen wir mit Druck und Montage der fast 100 Lesezeichen-Banner; bis zum 5. Mai d.J. sollen die Montagearbeiten in der Stadt abgeschlossen sein.

Alle Informationen zum Projekt können Sie auch von der Webseite www.hildesheimer-lesezeichen.de abrufen. Sie finden dort auch eine interaktive Stadtkarte und ein Verzeichnis aller teilnehmenden Autoren und ihrer Texte.

Zum Projekt wird es auch eine Stadtführer-Programmbroschüre geben, die wir großflächig in der gesamten Region Hildesheim verteilen.

Dieses bundesweit einzigartige Kulturformat findet aber auch überregional sehr viel Resonanz. Anbei senden wir Ihnen deshalb eine Pressemitteilung, die Sie selber gerne auch an Ihre örtlichen Medien, Zeitungen oder Internetportale (mit dem Hinweis, dass Sie hier als Autorin mit einem Lesezeichen vertreten sind) weiterleiten können.

Wir wünschen Ihnen gesegnete Osterfeiertage und weiterhin eine schöne Frühlingszeit.

Mit herzlichen Grüßen
aus Hildesheim

Marisa Berg

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Redaktion: Hildesheimer Lesezeichen
Forum-Literaturbüro e.V.
www.forum-literatur.de











Montag

#Hildesheimer-Lesezeichen



und mein Gedicht aus dem 2014er Wettbewerb ist dabei.

http://www.hildesheimer-lesezeichen.de/

Ausschnitt aus dem Begrüßungsschreiben

„Ein gutes Gedicht trifft genau den Zeitgeist und geht zugleich über ihn hinaus, weit über ihn hinaus, denn das ist sein Antrieb und unergründlicher Götterfunken“
(Jo Köhler, Hildesheimer Dichter und Kulturinitiator)

Herzlich willkommen


zu diesem ungewöhnlichen und bundesweit einzigartigen Kunst- und Literaturprojekt hier bei uns in Hildesheim.

Fast 100 Gedichte von 49 Autoren aus aller Welt an 30 verschiedenen Standorten in Hildesheim verwandeln Straßen und Plätze für 6 Monate von Mai bis Oktober 2017 zu Orten der Poesie. 

Mit den monumentalen Lesezeichen – am Hauptbahnhof, an Kirchen, Bushaltestellen, Fußgängerzone, Einkaufspassagen, Kino und Theater - gehen wir neue Wege der Literaturvermittlung, holen die Kunst des Wortes zwischen verstaubten Buchdeckeln hervor und setzen sie ins Freie, ins Offene, mitten in der Stadt. 

Die Lyrik-Installationen laden die Besucher der Innenstadt zu einer Entdeckungsreise durch die zeitgenössische Lyrik ein. Jeder Ort hat seinen eigenen Seelenzustand und wenn man ihn betritt geht er auf einen über, so ist es auch mit dem Lesen und Auflesen von Gedichten.

Es ist die ungewöhnliche Verknüpfung von Ort und Wort, das Verweben des lyrischen Textes mit dem täglichen Leben, das Unerwartete, das Überraschungsmoment der plötzlichen Konfrontation mit zeitgenössischen Gedichten im öffentlichen Raum, die für den Leser Bedeutung hat. 

Poesie als vitale Quelle der Kreativität überschreitet hier die Grenzen eingefahrener Bahnen und nimmt im urbanen Kontext unmittelbar Stellung zur Situation und Wahrnehmung des jeweiligen Betrachters. 

49 Dichter und Dichterinnen aus 9 Nationen - Deutschland, Österreich, Ukraine, Russland, Frankreich, Italien, Ungarn, Schweiz und Nigeria - vom noch unbekannten 18jährigen Autor bis zum Großschriftsteller und Literaturnobelpreisträger sind hier mit eigenen Werken vertreten; darunter auch viele Preisträger des Hildesheimer Lyrik-Wettbewerbs. 



http://www.forum-literatur.de/index.php?hinweisl=1&&fenster=jubi.php&&titel=Jubil%E4um&&klein=



Freitag

Das Lied von #Theresienstadt


Wir sind hier 40.000 Juden,
Es waren viel mehr an diesem Ort,
Und die wir nicht nach Polen verluden,
Die trugen wir in Särgen fort.
Und in den Höfen der Kasernen,
Da stehen wir abends sehnsuchtsbang,
Und blicken zu den ewgen Sternen,
Hinauf und fühlen erst den Zwang.
Die Freiheit wohnt im Sternenraume
und nicht in den Kasernenblocks,
Und nachts, da flüstern wir im Traume:
Wie lange noch, wie lange noch...

Oh, Merk Dirs, Bruder, Kamerad,
Das Liedchen von Theresienstadt!

Wir kämpfen um das nackte Leben,
Und jeder Tag bringt neue Not,
Den Stolz, den darf es hier nicht geben,
man bettelt um ein Stückchen Brot.
Früher hätte man das nicht machen dürfen,
Die Suppe holen im Blechgeschirr
Und ohne Löffel gierig schlürfen,
Hier heißt es: Friß oder krepier!
Und demaskiert zeigt sich das Elend
Im Antlitz jeder Kreatur,
Verfehlend, quälend, manchmal stehlend,
denn hier regiert die Ich-Natur.

Oh, merk Dirs, Bruder, Kamerad,
Das Liedchen von Theresienstadt.

Und wo wir wohnen, ists nicht helle,
Nur Hoffnung leuchtet uns voran,
Hier hatten Pferde ihre Ställe,
Dort schlafen heute 60 Mann.
Die Wangen eingefallen und mager,
Von Sehnsucht wird man hier nicht fett,
so liegt man nachts auf seinem Lager,
Und träumt vom Bett im Kavalett.
Den Schmerz, den tapfer man verbissen
Bei Tag, wenn grell die Sonne scheint,
Der hat uns oft das Herz zerrissen
In Nächten , wo man einsam weint.

Oh, merk Dirs, Bruder, Kamerad,
Das Liedchen von Theresienstadt.

Die Stadt der Kinder und der Greise,
Die einen unserer Hoffnung Keim,
Die anderen, die entschlafen leise
Und kehren zu den Vätern heim.
Es holt der Tod, der schwarze Ritter,
Ein Kind, es ist ihm einerlei,
Dann geht durch alle anderen Mütter,
ein langgedehnter Schmerzensschrei.
Die Männer, die sonst nichts bedauern,
Die noch so abgehärtet sind,
Sie fühln im Herzen ein Erschauern,
Ein Schrei der Mutter nach dem Kind.

Oh, merk Dir's, Bruder, Kamerad,
Das Liedchen von Theresienstadt.

So leben wir, im „Muster“-Ghetto hausend,
Ein Schicksal hält uns alle fest.
Wir Juden hier, die 40.000
Sind von Millionen noch der Rest.
Wir haben Kummer, haben Sorgen,
Und viele Schmerzen haben wir noch,
Wir leben hier von heut auf Morgen
Aber wir leben schließlich doch.
Man konnte hier uns vieles rauben,
das Schicksal hat uns hergeführt,
Doch eins behielten wir: den Glauben,
Daß es noch einmal anders wird.
Oh, merks Dir, Bruder, Kamerad,
Das Liedchen von Theresienstadt.

Und wird es einmal anders werden,
Sind Mühsal und Beschwerden aus,
Wird wieder Frieden sein auf Erden,
Dann singe ich mein Lied zu Haus.

Doch will's das Schicksal anders haben,
Erlebe ich die Freiheit nicht,
Und werde ich auch hier begraben,
Wird weiterleben mein Gedicht.
Und wenn die Jahre dann verrinnen,
Für euch voll sorgenlosem Glück,
Könnt ihr euch einmal dann besinnen,
Und denkt an jene Zeit zurück,

Dann sing, oh Bruder, Kamerad,
Das Liedchen von Theresienstadt.





Text: Walter Lindenbaum

Walter Lindenbaum wurde 1943 mit seiner Familie in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er wurde am 28. September 1944 nach Auschwitz überstellt und kam von dort mit einem Evakuierungstransport in das KZ Buchenwald, wo er am 20. Februar 1945 umkam. Seine Frau Rahel und seine Tochter Ruth wurden in Auschwitz-Birkenau ermordet.


Samstag

#Unrecht


#Schaumschläger



Ihr habt auch schon mal gelesen, dass es Leute gibt, die immer tönen, wie sehr ihnen das Schreiben ein Bedürfnis sei und wieviel Material in den Schubladen schlummert.
Also ganz ehrlich, bei einigen Sprüchemachern ist das nur Schaumschlägerei.
Früher war es wirklich schwer, mal etwas öffentlich zu machen. Aber heute? Im Zeitalter des Internet, der Homepages, der eigenen Buchgestaltungsmöglichkeiten...kein Thema mehr, wenn man einfach nur teilnehmen lassen möchte, an dem, was man so schreibt.
Doch bei oben benannten bleibt es bei dem Namen...sie tönen nur herum und kritisieren andere nach Strich und Faden, zeigen sich erhaben, betilteln vieles als Kitsch und Säuselei...sollen sie doch vor der eigenen Türe kehren oder Besseres zeigen.
Aber nein, da dümpelt es nur...

Wer schreiben mag, soll schreiben, wie es ihm einfällt und sich nicht dran stören, was die ewigen Meckerfritzen- und Lotten so von sich geben.
Vielleicht werden Eure Enkel, Urenkel und spätere Nachfahren dankbar sein, mal etwas von Euch zu lesen.
Ich hatte das Glück, dass in meiner Sippe immer schon viel aufgeschrieben wurde. So kann ich mich in andere Zeiten versetzen und kann das Leben meiner Vorfahren ein wenig nachempfinden.