so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Freitag

# Freunde im Net

 Freunde im Net

Immer wieder wird bezweifelt, dass man wirklich im Net Freundschaften schließen kann. Aber woran soll es hapern? Hatten wir nicht früher schon sehr innige Brieffreundschaften? Wir pflegten sie, warteten sehnsüchtig auf neue Post und antworteten möglichst schnell, denn die Zeit des Entgegen-Fieberns war uns ja selbst hinlänglich bekannt.
Oft ging jeder Pfennig, den ich mir mit Kinder hüten, Einkaufen für Ältere oder Hund ausführen schon sehr früh selbst verdiente, für Briefmarken drauf; Papiermangel hatten wir zum Glück nie, denn meine Patentante war Chefsekretärin in einer Papierfabrik und versorgte uns reichlich mit allen Arten dieses für mich so wertvollen Materials.
Viele Menschen leiden mittlerweile unter einer so immensen Einsamkeit, nach Verlusten von Partner oder Freunden durch Tod, durch das immer mehr um sich greifende „Keine–Zeit–Syndrom“, durch eigene Erkrankung und Bewegungsunfähigkeit, dass sie froh sind, wenn sie in den verschiedenen Foren Menschen finden, die mit ihnen korrespondieren, ja auch einmal anrufen, ein Ohr haben für die Nöte oder darüber, dass man einfach nur sich gegenseitig Mut zusprechen, sich aufrichten kann.
So nenne ich auch viele Menschen meine Freunde, die ich in langen Forenjahren schätzen und lieben lernte, denen ich Freundin, Schwester, Mutter, Oma sein konnte, ja auch Oma, denn der jüngste Netfreund, den ich hier kennen lernen durfte, war 17 Jahre alt, lebt seit Jahren in Chicago und vermisst seine deutsche Heimat, seine Freunde und vor allem seine Oma sehr, durch deren Tod er zu seinem wesentlich älteren Bruder nach Amerika kam. Durch einen meiner Blogs „kam er zu mir“.
Gegenseitig unterstützen, beraten, über trübe Stunden hinweghelfen, ist das nicht Freundschaft?
Ich bin froh, so viele Menschen kennen lernen und ein Stück weit begleiten zu dürfen; Glück empfinde ich, wenn mir voller Vertrauen dann die geheimsten Gedanken anvertraut werden, wie auch ich von mir erzähle.
Danke an Alle, die zu meinem Freundeskreis gehören, danke für kleine und große Freuden, danke für das gelebte
GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER
das ich immer wieder ganz nah erleben durfte
floravonbistram



Mittwoch

"Pilli"

 Zitat

"gleich morgen lese ich Frau E. aus B. den artikel am fon vor, wenn ich denn dann ihre stete unruhe, die neuesten gerüchte zu verpassen, die per telefonkette ausposaunt werden könnten, besänftigen kann.  viel zeit bliebt mir dazu nicht, denn wehe, es klingelt unerwartet an der türe und der brötchengalan kehrt heim... dann ist aber fix schluss mit lustisch" 

Zitat

"...ein phänomen, das ich, mittlerweile friedhofsblond, immer noch nicht verstanden habe: warum sollte ich ein telefongespräch unterbrechen, nur weil der kaiser meiner seele datt von mir erwartet? "

Zitat

"da jammern sie in den höchsten tönen immer dann, wenn sie mal gegenwind spüren. Frau E. aus B. ereifert sich über fehlendes niveau und vergisst dabei, wie niveaulos empfunden werden könnte, wenn frühmorgens schon der quatsch-und-tratsch-motor bei manchen auf hochtouren läuft.."

Donnerstag

Floras










Die kleine Wolke


 



Ich bin so müde

 

 

Ich bin so müde

mag mich dem Kampf

nicht mehr stellen

der jeden Tag

so schmerzhaft

auf mich einschlägt

der mich des Lebens beraubt

das ich so unendlich

in der Natur fühlen konnte

 

Peinigend die Messerstiche

die unsichtbare Hände

in alle Gelenke jagen

und die Atemlosigkeit

nimmt mir die Sonne weg

Ich fühle mich oft alt

hilflos und kaum noch wehrfähig

obwohl ich nie ein Aufgeber war

 

Ach könnte ich noch einmal

meinen Baum umarmen

die Seen durchschwimmen

im Sand barfuß laufen

um dieses alles durchströmende

Ich-lebe-Gefühl aufzunehmen

und weitergeben zu können

So gerne würde ich es teilen

mein Tief trage ich lieber

alleine in und mit mir

 

floravonbistram Juni 2021