In meiner Kindheit und Jugend war oft die Rede von den verbotenen Büchern, von den Büchern auf dem Index der katholischen Kirche.
Victor Hugos Glöckner von Notre Dame gehörte dazu.
Werke von Kopernikus, Luther, Kant, Sartre und Zola auch.
Ebenso Thomas von Aquin und antike „Klassiker“ von
Aristoteles, Platon, Hippokrates und Ovid.
"Die Bandbreite reicht von Honore de Balzac über Heinrich Heine und Immanuel Kant bis Jean-Paul Sartre. Martin Luther, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin fehlen ebenso wenig wie der „Benimm-Papst“ Adolph von Knigge, Karl May und Harriet Beecher Stowe, die Autorin von „Onkel Toms Hütte“. Wer auf dem „Index librorum prohibitorum“ landet, dem ist die Rechtgläubigkeit abgesprochen. Traf einen katholischen Theologen der Bannstrahl, dessen Karriere war am Ende. Die schwarze Liste gilt im kollektiven Gedächtnis als Katalog geistiger Verknechtung, als „Friedhof katholischen Geisteslebens“ oder „Schädelstätte der Geistesgrößen"....
Bis zum Jahr 1966 galt:
Wer eines dieser Werke las,konnte von der Kirche
exkommuniziert werden.
Katholisch aufgewachsen lockte uns natürlich das Verbotene und interessierte uns so sehr.
Da entdeckte ich im Schrank meiner Eltern den Glöckner von Notre Dame.
Upps!
Mein großer Buder und ich waren begierig, dieses Buch zu lesen und nutzten immer die Abwesenheit meiner Eltern, dem Verbotenen auf die Spur zu kommen. Wir hatten Pech. Mehrere Seiten waren zusammen geklebt.
Als ich später dann endlich das Buch lesen konnte, fragte ich mich, wie bei vielen anderen Büchern, WARUM?
http://www.fr-online.de/wissenschaft/vatikan-keine-verbotenen-buecher-seit-50-jahren,1472788,34329790.html