so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Freitag

#Frieden

Fülle dein Herz mit Frieden


Mit uns selbst und den Mitmenschen im Frieden zu leben
ist das Schwerste, was wir von uns verlangen können.
Ist der Kopf voller Misstrauen und Egoismus

finden das Herz, die Seele niemals Wege zum Miteinander.
Frieden fängt an, wo Hass, Neid und Gier aufhören.
Veränderung schafft man nicht mit Gewalt, 
sondern mit dem Herzen.

Fülle dein Herz mit Frieden.


Atem holen in der Stille, 
eins werden mit der Natur, dem Ganzen.
Beuge dich nicht dem täglichen Kleinkrieg, 
der Hass sät und gründet.
Gewalt im eigenen Inneren 
wird Niemandem Frieden bringen,
also müssen wir uns frei machen von Egoismus,
denn der schafft die Grundlage 
für alle niederen Instinkte
und macht gefühllos für das Leid 
und den Schmerz der Anderen.

Fülle dein Herz mit Frieden.


Lasst uns allem
 mit Ehrfurcht und Akzeptanz begegnen,
was schwach und verletzlich ist, 
aber auch dem,
der mehr Stärke hat als wir,
 wir müssen uns verbünden.
Schau hin und sieh alles, 
was glücklich machen kann.
Es wird keinen Frieden geben, 
wenn wir nicht bereit sind,
den ersten Schritt zu machen, 
die Hand zu reichen,

darum fülle dein Herz mit Frieden.


FvB2002


Samstag

#Weihnachten


Alle Jahre wieder



Ganz kribbelig sind die Kinder schon.
Der Vormittag war ganz dem Aufräumen gewidmet, das Kinderzimmer musste glänzen, denn es sollte dort heute das Christkind einziehen.  Nun saßen sie mit der lieben Tante Ira in der großen Wohnküche und spielten Mensch Ärger Dich Nicht. Vati war eben erst von der Arbeit gekommen und im Schlafzimmer verschwunden. Durch das Schlafzimmer kam man in das Kinderzimmer.  So war das damals in den großen alten Häusern, in denen nun eine Etage für 3 Familien reichen musste, in der  sich früher die Schlafräume der „Herrschaften“  befanden.
Der Herd bollerte und grummelte, das Wasser im Schiffchen zischte leise vor sich hin. An den Fenstern wuchsen die Eisblumen und verzauberten den Raum, der mit ein wenig Tannengrün und selbst  gebastelten Sternen schon sehr behaglich war.
Kein Geräusch drang aus dem Zimmer nebenan und schon gar nicht aus dem dahinter liegenden.
„Oh. wann kommt denn nur endlich das Christkind?“ Martin sprach aus, was auch die Geschwister bewegte.
„Wenn die Glocke läutet“, sagte Tante Ira, „doch das dauert noch eine ganze Weile.
„Aber warum kommen Vati und Mutti da gar nicht mehr raus?“
„Nun, sie müssen doch dem Christkind helfen, denkst du denn, das kann bei allen Menschen alles alleine machen?“
„Aber es hat doch die Engel und Zwerge als Helfer.“
„Ja sicher, doch die Eltern müssen dann schon aufpassen, dass auch kein bisschen vergessen wird.“

Da, Schritte! Alle Augen klebten an der Tür, alle Ohren waren gespitzt, war schon der zarte Glockenton zu hören, an den die Größeren sich noch erinnerten? ...Nein, nur Vati und Mutti kamen rein und sahen gar nicht so aus, als hätten sie das Christkind schon gesehen.
„Ist das Christkind schon da?“ Alle waren gespannt auf die Antwort, doch Vati schüttelte nur den Kopf. „Ich habe euch doch gesagt, dass es sich nicht blicken lässt, solange Menschen im Zimmer sind, wir mussten nur den Flügel richtig hinstellen, damit wir auch singen können, wenn es soweit ist. Jetzt essen wir erst mal etwas.“
Die Aufregung war aber so groß, dass die Kinder wie aus einem Mund riefen:“…keinen Hunger!“
Doch als Mutti dann aus dem Abstellraum den großen Teller mit den belegten Brötchen hervor holte, lief den Kindern das Wasser im Munde zusammen. „Brötchen!“  „Mit Kochschinken!“  „Aufgeklappt!“
So ein Festmahl, sie konnten es kaum erwarten, dass das Tischgebet gesprochen war und schon verschwanden die Brötchen Stück für Stück in den kleinen Mäulern. Ganz still wurde es am Tisch, denn auch die Erwachsenen widmeten sich, ein wenig erschöpft, dem seltenen Genuss.
Vati stand dann auf und ging zum Radio.
„So, nun wollen wir mal hören, ob für Kinder eine Sendung kommt. Dann ist das Warten nicht so lang.“
Die bekannte Kinderstundenmelodie erklang und die Stimme des Sprechers kündigte an: „ Liebe Kinder, nun hört ihr die schöne Geschichte von Peter Rosegger:  Als ich die Christtagsfreude holen ging.“
Voller Erstaunen darüber, was so ein kleiner Junge damals alles machen musste, wie viele Stunden er unterwegs war, um für das Weihnachtsessen einzukaufen, mit welchen Schwierigkeiten er fertig werden musste, ganz allein auf sich gestellt, lauschten sie mit heißen Ohren und offenen Mündern.
Sie bemerkten nicht, dass die Eltern nach einem kurzen Nicken in die Richtung der Tante wieder die Küche verließen, so sehr waren sie im Bann der Geschichte.

Als Vati das Radio ausstellte, kamen so viele Fragen, die aus den Kindermündern purzelten, doch Tante Ira legte den Finger an die Lippen:“ Psst, wir müssen lauschen, ob wir das Glöckchen hören und wollen doch das Christkind nicht erschrecken.“
Und dann, endlich…eine kleine Glocke erklang und als die Kinder aufsprangen, öffneten sich die Flügeltüren der großen Zimmer, es setzte das Vorspiel zu IHR KINDERLEIN KOMMET  auf dem Flügel ein, das nun mit hellem Sopran von Mutti angestimmt wurde, Vati, der am Flügel saß, fiel mit warmem Bariton ein, und Tante Ira betrat mit den Kinder , die nun das Lied mitsangen, das  hell leuchtende Weihnachtszimmer.
Ganz andächtig gingen die Blicke zu dem wunderschön geschmückten Baum, hier hingen die kleinen Trompeten, die Pferde und Engel, sowie Kugeln aus dem alten Bauernsilber, die alle schon in Vatis und Tante Iras Kindheit jedes Jahr an deren Weihnachtsbaum hingen, dann waren süße Sachen aufgehängt, kleine Äpfel und viele Kerzen, die leise flackerten. Der große Tisch, an dem sie sonst bastelten oder Hausaufgaben machten, war heute ganz in weiße Tischtücher gehüllt, die aber nicht glatt auflagen, sondern kleine Berge und Täler aufwiesen und so die freudige Erwartung der Kinder noch steigerte.
Alle setzten sich nun und Vati las die Weihnachtsgeschichte vor.
Als nun STILLE NACHT HEILIGE NACHT erklang, wischte sich die Tante, in Erinnerung an eigene Kindheit und Jugend, die nicht mehr lebenden Eltern, ein paar kleine Tränen fort.
Nun waren die Kinder dran: ihre Gedichte und Lieder, ihre selbst gebastelten Geschenke wurden voller Stolz dargebracht.
Und endlich…endlich wurden Tischtücher gelupft und erst noch ganz starr vor Aufregung und innerer Andacht fielen die Blicke auf die bunten Teller, da auf eine Bommelmütze, einen Schal, dringend benötigte Handschuhe, doch auch Angelina, die heißgeliebte Puppe lachte vom Tisch, akkurat in die gleichen Stricksachen gehüllt, die auch für die Puppenmutter vorgesehen waren; da kamen noch Bausteine, eine Mundharmonika für den Großen, ein Schaukelpferd für den Jüngsten zum Vorschein, aufgefrischt in den Farben und wieder blank glänzend.
Heiße, rot glühende  Wangen, glänzende Augen, eifriges Sortieren… Kinderglück.
Doch auch die Erwachsenen freuten sich an ihren kleinen Geschenken und an der Freude der Kleinen.
Immer, wenn es etwas lebhafter wurde, setzte Vati sich an den Flügel und stimmte ein neues Lied an, ach wie viele kannten sie, hatten sie doch abends immer miteinander gesungen und musiziert in der Adventszeit, so hatten sich die Lieder eingeprägt und aus vollem Herzen erklangen  dann auch „Alle Jahre wieder, Oh Tannenbaum  und viele Lieder mehr.
Das Lied „Am Weihnachtsbaume, die Lichter brennen“  war immer der musikalische Abschluss und wenn die Stelle „Zwei Engel sind hereingetreten“ gesungen wurde, richteten sich immer die hoffnungsvollen Augen der Kinder auf die Tür, als erwarteten sie, auch diese Engel zu sehen, sie begrüßen zu können.

Ganz vorbei war Weihnachten noch nicht, denn nun kam das wunderbare Essen: Kartoffelsalat mit Würstchen, auf das sich alle schon so sehr gefreut hatten. Köstlich!

Übermüde, überglücklich lagen spät die Kinder in ihren Betten und konnten schemenhaft vor dem Fenster noch den Weihnachtsbaum stehen sehen;  das Feuer im Ofen war erloschen, der Wind vor den Fenstern blies ab und zu einen kalten Hauch durch die alten Fenster, so kuschelten sie sich tief in ihre Federbetten, die Füße an die in ein Tuch eingeschlagenen heißen Ziegelsteine geschmiegt, noch die Lieder in den Ohren, wollten miteinander reden, doch die Müdigkeit übermannte sie und mit seligem Lächeln lagen dann die kleinen Weihnachtsengel  in den  Kissen, als die Eltern vor dem Zubettgehen noch einmal durch das Zimmer gingen.

Von dem Kirchturm läuteten die Glocken  Weihnachten  1956 ein.

Weihnachten 1924 bei meiner Großmutter.
Großvater starb 1922, mein Vater war 5 Jahre alt







Dienstag

#Breitscheidplatz #Berlin


Ein fürchterliches Geschehen erschüttert Deutschland.
Tote und Verletzte...
Die Netzwerke sind voller Anschuldigungen  und Hassparolen.

Ich flehe Euch an!

Stoppt doch einmal nur für einen Tag die Schuldzuweisungen und politischen Beschimpfungen.
Lasst uns einfach nur trauern, trauern mit den Menschen, denen ein Angehöriger für immer entrissen oder schwer verletzt wurde. Lasst unsere Gedanken Liebe auf sie schütten, um ihnen ein wenig Beistand zu sein.
Wütend, geschockt sind wir und laut werden können wir noch immer. Ein Begreifen solcher Taten gibt es nach unserem Verständnis ohnehin nicht.
Ein Trauertuch legt sich über das Land
Wald und Wiesen verhüllen ihre Gesichter.