so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Sonntag

#BadBerleburg #Sauerland II

Da ich wohl im Hochsauerland kein Netz habe, sage ich für ein paar Tage Tschüss! Meine Tochter fährt zu einem Lehrgang in meine alte Heimat, Bad Berleburg und das ist eine Möglichkeit, mal eben meine Kusine zu besuchen. Es geht ihr nicht sehr gut, sie ist über 80. Zu den Gehproblemen kommen nun auch noch die Augen, an denen sie mehrfach operiert wurde. Grüner und grauer Star machen ihr das Leben schwer. Da ich viel Zeit meiner Kindheit dort verbrachte und liebevoll von Großtante, Tante und Großonkel verwöhnt wurde, hänge ich sehr an dieser meiner Herzens-Zweitfamilie und meine Kusine (2.Grades) ist im Grunde das letzte Bindeglied. Klar habe ich auch Kontakt mit ihren Kindern, aber das ist natürlich relativ lose. Ich freue mich, denn wer weiß, was so geschieht

Uns begleitete Regen, Regen, Regen und dennoch...Meine Tochter ist toll gefahren und mein Sauerland, meine alte Heimat und das Zusammensein mit meiner 81 jährigen Kusine, schenkten mir tolle Glücksmomente.
Die Fotos der Hinfahrt haben ihren verwischten Regenreiz und gefallen Euch vielleicht auch...trotz Scheibenwischer und ab und zu erwischtem Spiegel





























Der zweite Tag im Sauerland zeigte sich teilweise freundlicher. So nutzte ich die Sonnenmomente, um um das Haus meiner Kusine herum meine Kindheit zu bannen. Die Häuser jenseits der Straßenseite gab es damals nicht. Das waren alles Wiesen und Gartengebiete, einzig das Haus gegenüber stand schon dort, allerdings kleiner. Doch die Häuser auf Kusinenseite entlang der Straße erinnern...da lebte die kleine Freundin, da jener Freund...auch im Dorf waren Kinder, die mich durch die Jahre begleiteten. Der Garten hinter dem Haus ist verändert, dem Alter geschuldet pflegeleicht. Mehr als die Hälfte bekam der Sohn und baute sich dort ein Haus, man schaut direkt drauf. Keine Hühner, keine Ziegen und auch kein Plumpsklo mehr...natürlich schon sehr lange nicht mehr.
Das erste Mal war ich mit vier Jahren länger dort, dann in vielen, vielen Ferien. Doch auch als Erwachsene kehrte ich immer wieder dorthin zurück.

Vom Wohnzimmer und von meinem Schlafzimmer aus schaut man auf die Eder und aus dem gemütlich plätschernden Fluss steigen auch die Erinnerungen auf, schweben zum Wehr, zeigen unsere übermütigen Schwimmspiele, die wagemutigen Sprünge von der alten Weide, was natürlich verboten war...zu gefährlich. Doch es passierte zum Glück nichts. Forellen fangen und am Stock braten...da machten auch die Erwachsenen mit. Herrliche Kindheit und Jugendzeit im kleinen Dorf bei Bad Berleburg und in mir schon die leichte Trauer...meiner Kusine (81) geht es gar nicht gut. Mir ihr wird wieder ein Stück Heimat vergehen...