so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Freitag

#Kopftuch #Kippa #Turban #Schleier #Habit



Kopfbedeckungen mit religiösem Hintergrund

Immer wieder geraten Kopfbedeckungen in die öffentlichen Diskussionen. Nach wie vor ist das Kopftuch ein Stein des Anstoßes.
Das Kopftuch zu tragen ist nicht nur von der Religion der Mohammedaner bestimmend, sondern war in allen  Zeiten ein Zeichen der Schicklichkeit, denn nur Prostituierte trugen die Haare offen und unbedeckt.
In der Bibel steht:
 1Kor 11,5 Jedes Weib aber, das betet oder weissagt mit unbedecktem Haupte, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre.
1Kor 11,6 Denn wenn ein Weib nicht bedeckt ist, so werde ihr auch das Haar abgeschnitten; wenn es aber für ein Weib schändlich ist, daß ihr das Haar abgeschnitten oder sie geschoren werde, so laß sie sich bedecken.
Ich weiß auch von Reisen, dass es in südlichen Gefilden nach wie vor üblich ist, den Kopf in einer Kirche zu bedecken, z. B. mit einem leichten Schleier.
Auch in unserer Kultur gab es Kopfbedeckungen oder auch Haartrachten, die signalisierten, dass es sich zum Beispiel um eine verheiratete oder verwitwete Frau handelte. Haare wurden von Hochzeit an hochgesteckt.
Je ländlicher die Umgebung war, umso traditioneller wurde darauf geachtet.
Kulturen haben sehr unterschiedliche Vorstellungen von Scham. Auf der Schwäbischen Alb z. B. haben die meisten älteren Frauen Kopftücher auf und fänden es unverschämt, das in der Öffentlichkeit abnehmen zu müssen.
In Indien ist es in vielen Regionen üblich, dass Frauen nicht ihre Schultern zeigen und nicht ihre Beine, in manchen Regionen werden auch die Haare bedeckt.
Inderinnen tragen weniger ein Kopftuch als einen Schleier, der auch nur leicht über den Kopf gelegt wird.
In Indien wohnen ca. 18% Muslimas, von denen manche ein Kopftuch tragen. Aber nicht alle.

Die Welt ist komplexer, als dass ein Kleidungsstück auf eine Einstellung schließen ließe. Selbst bei Muslimas in Deutschland  bedeutet ein Kopftuch nicht unbedingt, dass sie sich Männern unterordnen wollen.

Nun werden Kippaträger von bestimmten Gruppierungen angegriffen.
Seltsamerweise stehen hier die Männer solidarisch an der Seite dieser Glaubensäußerer , kaufen sich auch eine Kippa und tragen sie, um zu zeigen, wir sind nicht gegen Juden.
Schauen wir uns nun mal den Werdegang der Kippa an, ist sie gar nicht so alt an jüdische Tradition gebunden.
Ursprünglich bestand keinerlei Gebot für Männer, beim Beten den Kopf zu bedecken, weder im biblischen Gesetz noch in den Auslegungen des Talmud. In der Zeit nach 500 war die jüdische Kopfbedeckung bei Männern nur zu traurigen und feierlichen Anlässen üblich.
Erst seit dem 16./17. Jahrhundert verbreitet sich das Tragen der Kippa. Statt Kippa kann auch jede andere Kopfbedeckung getragen werden, wie Mütze, Hut, ja selbst  ein aufgelegtes Taschentuch erfüllt den Zweck.
Die Kleidung und Kopfbedeckung der Nonnen wird weder in der Öffentlichkeit, noch in der Arbeitswelt in Frage gestellt.
Mit dieser Frage befasste sich die ZDF-Sendung „Peter Hahne“ am 19. April. Die muslimische Pädagogin Özlem Nas (Hamburg) stellte fest, dass sie das Tuch aus Glaubensgründen trage.
 „Der katholische Publizist Matthias Matussek (Berlin) widersprach den Ansichten der Muslima. Wenn er eine Ordensschwester sehe, denke er an praktizierte Nächstenliebe, Beherzigen der Zehn Gebote und Ehrfurcht vor dem Leben. Mit dem islamischen Kopftuch verbinde er hingegen eine mittelalterliche Kultur, die Frauen keine Rechte zubillige und Kinder lehre, dass Muslime Juden und Christen töten dürfen. Matussek zufolge muss auch das politische Umfeld betrachtet werden. Es gehöre zum aggressiven Islam, dessen Anhänger mordeten, vergewaltigten, steinigten und plünderten. Muslime, die das Kopftuch bejahten, wollten „eine fremde Kultur nach Deutschland importieren“.“

Da stellen sich mir die Nackenhaare hoch, denn gerade im katholischen Glauben waren es doch die Priester und Nonnen, die Andersgläubige folterten und töteten, um sie zum Christentum zu zwingen.
Klar sind das alte Kamellen, doch es geht mir halt immer durch den Kopf, dass Menschen zu gerne mit zweierlei Maß messen.

Ich bin gegen Vollverschleierung, toleriere aber ein Kopftuch, (das übrigens in den 50er Jahren bei der Schicki-Micki-Gesellschaft ein absolutes Muss war), ebenso wie Kippa, Mitra, Turban, Schleier, Taschentuch, Fez, usw usw usw. Es muss nur freiwillig getragen werden und kein Machtsymbol bedeuten.