so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Dienstag

Almeria, meine Sonnenheimat 1. Teil




 Landeanflug




Nun sitze ich im Flugzeug, Abflug Hannover, erstes Ziel Palma de Mallorca, von da aus geht es nach 1 Stunde weiter nach Almeria.
Wie immer wird mein Jeep auf dem Parkplatz warten, den Freunde in aller Frühe dort hinbrachten.
Seit über 30 Jahren ist diese Stadt mein Ziel für Erholung und Entspannung.
Dazwischen gab es auch Jahre, in denen ich aus familiären Gründen (Pflege von Angehörigen) keinen Urlaub machen konnte, aber dann wieder gab es in den letzten Jahren Zeiten, in denen ich 3-4 x p.A. dort war.


Wie es einmal begann

Am Rande der Stadt sollte vor ca 45 Jahren ein Ferienzentrum mit dem schönen Namen Castel del Rey in und auf  den Berg gebaut werden. Den Erbauern ging das Geld aus, nachdem sich die Häuser nicht so verkaufen ließen, wie sie es geplant hatten. Viele der Häuser verfielen, andere wurden günstig versteigert oder von den Erwerbern wieder abgegeben, als sich herausstellte, dass die Stadt keine Wasserversorgung genehmigte.
Mein Bruder, damals schon Geschäftsmann in Essen, erwarb von einem Kunden eins dieser Häuser, später noch 3 weitere aus Konkursversteigerungen.

Hier das erste Haus, schon renoviert, neben einer Fastruine

So kamen wir Geschwister sehr günstig an ein Haus in Spanien.
Das Wichtigste bei allen Häusern war sicher erst einmal die Strom- und  Wasserversorgung. Aber das war kein großes Problem. Stromleitungen wurden damls einfach an die vorhandenen Kabel angeschlossen. Die Masten standen unübersehbar überall.
Für die Wasserversorgung wurden unter, vor oder hinter den Häusern Tanks eingebaut. Unser erster Tank fasste ca 12000 l Wasser. Wasser bestellte man bei einer Firma, wie man hier Öl bestellt. Mit Tankwagen wurde wunderbares Frischwasser aus den Bergen von Felix geliefert. So konnten wir - mit einer kräftigen elektrischen Pumpe versorgt - das Wasser so nutzen, wie wir es hier gewohnt sind.




Es war urig, entspannend und wenn die Sonne unterging oder der Mond sich im Meer spiegelte gab es wundervolle und immer wieder sehr romantische Stimmungen.




Sehr zeitaufwändig sind allerdings in Spanien die Eintragungen im Grundbuch, Meldung bei allen Ämtern, um eine Identifizierungsnummer zu bekommen.

Als wir das erste Haus renovierten (mein Bruder hatte nur das Nötigste gemacht), schwelgten wir uns durch die Fliesengeschäfte. In allen Größen und Farben, aber natürlich teilweise auch sehr teuer, boten sich uns diese dar. Wir wählten für innen und außen (Terrasse)  einheitliche Fliesen für die Böden. Dadurch wirkte das Haus größer. Nun noch eine ortsübliche Sitzgarnitur, die zu den alten katalanischen Möbeln passte.

 


Wohnzimmer mit Koch- und Essecke


Der alte katalanische Schrank
Ich habe ihn mehrfach gegen Holzwürmer bearbeiten müssen


 Balkon



Kinderzimmer 




Schlafzimmer


Bad


Besuch


Eingang



Aber dann…der Aufwand hatte sich absolut gelohnt. 
Und dann das Meer.
 Schon beim Verlassen des Flugzeugs umfängt uns 
dieser unvergleichliche Geruch nach Meer, Salz
 und die Hitze hüllt uns ein.
Der Flughafen liegt direkt am Meer,
so ist schon der Anflug volle Begegnung
mit der satten Bläue des Meers,
das bis ins Türkis variiert,
teilweise gekrönt mit den Schaumgebilden
der sprühenden Gischt.



Im Meer

Da es sehr alte Aufnahmen sind
ist die Qualität nicht besonders








Almeria 2




2. Teil
Zuerst möchte ich ein wenig über die Stadt erzählen, wie es auch in jedem Reiseführer zu finden ist.
Almería ist die Hauptstadt der Provinz Almeria, sie ist eine Hafenstadt mit afrikanischem, arabischem, andalusischem Flair. Hafen mit Fährhafen für Afrika, Marokko und Algerien und liegt in Spanien, an der andalusischen Mittelmeerküste – Costa de Almeria.
Das Stadtbild  der Altstadt ist nordafrikanischgeprägt: enge Gassen, alte, weiße Häuser, Gärten und Palmenalleen
Der Name der Stadt kommt aus dem arabischen Al-Mariyya (Spiegel des Meeres).

….(Wikipedia) Almería wurde im Jahr 955 von Abd ar-Rahman III. als ein Haupthafen seines großen Reiches gegründet. Im Jahr 1489 eroberten die Katholischen Könige (Los Reyes Católicos) Ferdinand und Isabel im Zuge der Rückeroberung Spaniens (Reconquista) die Stadt.
Das 16. Jahrhundert war für Almería ein Jahrhundert der Naturkatastrophen; es erlitt mindestens vier Erdbeben, von denen das im Jahr 1522 besonders viel Verwüstung anrichtete. Außerdem fanden in jenem Jahrhundert regelmäßige Angriffe durch Berber-Piratenstatt, die noch bis in das 18. Jahrhundert anhielten. Hauptsächlich wurden dabei Bewohner der Küstengegenden in die Sklaverei nach Nordafrikaverschleppt…..
Mehr hierzu kann man unter  Provinz Almeria und seine Geschichte bei Wikipedia nachlesen

Als ich Almeria kennen lernte, lebten überall in den Berghängen, auch bei uns, die Gitanas (Zigeuner) in Wohnhöhlen. Man konnte sie besuchen, ihnen bei Tanz und Gesang zusehen, immer ein wunderbares Erlebnis, fernab des Tourismus.
Nach und nach wurden sie in Wohnsiedlungen im Westen der Stadt in das Wohngebiet La Chanca (Die Chance) umgesiedelt. Sie haben die ihnen gebotenen Möglichkeiten zum großen Teil angenommen, doch ich denke, das Blut des fahrenden Volkes, mit den Jahrhunderte alten Traditionen  lechzt nicht nach unbedingter Bodenständigkeit.










Die ersten beiden Tage hier sind immer der Einrichtung und dem Einkaufen gewidmet. Zum Einkaufen nehme ich Euch gleich mit.
Zuerst einmal das Verdeck des Autos abgebaut und schon geht es in Serpentinen den Berg hinunter auf die Küstenstraße. Entlang am fröhlich Wellen werfenden Mittelmeer komme ich am Hafen von Almeria vorbei. Große Tanker, Fischkutter und immer wieder die Fähren zum anderen Kontinent bestimmen auf der Meerseite, Lagerhallen und winzige Läden auf der anderen Straßenseite das Bild. Vor Jahren wurde unendlich viel gebaut, so finden sich hier jetzt auch Kreisverkehre, Autobahnzufahrt, wunderschön angelegte Erholungsparks direkt an dieser Nationalstraße.


 von unserem Berg aus fotografiert
allerdings muss man erst ein wenig kraxeln

Nun nähern wir uns der Innenstadt, in der wir erst einmal die Markthallen ansteuern. Da ich schon so lange hier fahre, kenne ich die kleinen, verwinkelten Gassen, die fast alle nur noch Einbahnstraßen sind und komme durch diese sehr schnell an mein Ziel. Vor 30 Jahren drängelte man sich aneinander vorbei oder wartete an einer etwas breiteren Stelle, bis ein Entgegenkommender vorbei war. So muss ich nicht durch die mehrspurige Paseo.

Die riesige Markthalle. Sie ist von Montag- bis Samstagvormittag geöffnet. Im Erdgeschoss findet man Obst und Gemüse, sowie Fleisch in riesiger Auswahl. Ebenso kann man eine Menge exotischer Gewürze kaufen. Im Untergeschoss ist der Fischmarkt. Dort ist die Auswahl ebenfalls überwältigend. Es gibt neben Fisch natürlich auch Hummer, Krebse, Garnelen, Schnecken usw. Um die Markthalle herum erstreckt sich ein Basar-Viertel, in dem man die verschiedensten nötigen und unnötigen Dinge finden kann. 


Vor 30 Jahren gab es hier keine Supermärkte. Man kaufte alles da, wo es hergestellt wurde, Brot beim Bäcker, Fleisch beim Schlachter, Holz beim Tischler…
Doch schon damals waren die Markthalle, die Märkte und Zigeunermärkte Anziehungspunkt für Alle.

Hier bekomme ich alles, was wir erst mal frisch benötigen, Fleisch, Käse, Gemüse, Obst und Brot.
Alles andere haben wir immer im Vorrat und wenn Gäste kommen, können sie sich am ersten Tag erst mal umschauen und müssen nicht gleich zum Einkaufen. Selbstverständlich wird immer alles wieder aufgefüllt.
Wir vermieten nicht, nur Freunde kommen von Zeit zu Zeit.