so oder so


Per aspera ad astra "Non est ad astra mollis e terris via"

(Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen)


Donnerstag

Hochwasser - kein Ende der Warnungen

Haben wir noch nicht die Bilder der Überflutungen in Passau Chemnitz etc aus dem Kopf, schon stehen rund um Elbe, Mulde, Donau, Inn, Elster, Saale etc weitere Höchststände an.
Evakuierungen nun in Tschechien, Tausende mussten ihre Häuser verlassen und wissen nicht, was kommt.
Tausende und abertausende Menschen stehen vor den Ruinen ihres Lebens. In Interviews sieht man, dass sie völlig neben sich stehen, der Schock steht in die Gesichter geschrieben.

Helfer arbeiten weit über ihre normalen Kräfte hinaus, immer die Hoffnung vor Augen, den Fluten etwas entgegen zu setzen, doch ob die Dämme halten...wer weiß

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n-tv - Liveticker: Hochwasser in Deutschland+++ 17:22 Musiker und Mitarbeiter schippen Schlamm aus Theater +++

Braune Wassermassen fluten die Straßen, Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden: Mehrere Städte in Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt rufen Katastrophenalarm aus. Der n-tv.de-Liveticker hält Sie auf dem Laufenden.
Zum aktuellen Wetterbericht geht es hier.

+++ 17:22 Musiker und Mitarbeiter schippen Schlamm aus Theater +++In Passau laufen die Aufräumarbeiten nach dem Höhepunkt der Flut. Auch im Landestheater wird geputzt, geschrubbt und geschuftet. Der Orchestergraben stand voller Wasser, auch die Garderoben und der Zuschauerraum waren geflutet. Nun packen Musiker, Mitarbeiter und Freiwillige mit an. Sie schaufeln den angespülten Schlamm aus dem Gebäude und reinigen die Stühle. Einige Aufführungen müssen aber abgesagt werden.
Flut live bei n-tv
Den ganzen Tag lang sehen Sie im laufenden Programm von n-tv Liveberichte von Reportern aus den Hochwassergebieten. Um 18.30 Uhr folgt die Spezialsendung "Thema des Tages: Das Hochwasser-Drama".
+++ 17:04 Mehr als 100 Touristen auf Schiff gefangen +++Auf der Donau in Wien sind rund 130 britische Passagiere und 30 Crewmitglieder auf einem Kreuzfahrtschiff gefangen - nun werden sie von Bord geholt. Das Schiff "Filia Rheni" steht seit Samstag mitten auf dem Fluss. Weiterfahren geht wegen der hohen Fließgeschwindigkeit des Wassers nicht. Bis zuletzt ist die Stimmung an Bord gut. Die Feuerwehr versorgte bislang das Schiff. Kapitän Arie Hauvelman war zu keiner Zeit um seine Passagiere besorgt: "Sie haben Essen und Trinken ohne Ende - da sind sie alle schön beruhigt."
+++ 16:55 Damm gebrochen: Flut strömt auf Ort in Sachsen-Anhalt zu +++
Am Fluss Schwarze Elster ist ein weiterer Damm gebrochen. Der Deich sei bei Jessen im Kreis Wittenberg auf einer Länge von 30 Metern aufgerissen, sagt ein Sprecher des Landkreises. Das Wasser ströme auf den Ortsteil Klossa zu. Ein Hubschrauber wurde angefordert. Er soll aus der Luft Sandsäcke ablegen und die Bruchstelle verkleinern.
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+++ 16:48 Niedersachsen korrigiert Flut-Prognose +++Anwohner der Elbe in Niedersachsen hoffen auf einen glimpflichen Ausgang der Flut: Prognosen für die höchsten Pegelstände werden erneut um rund einen halben Meter nach unten korrigiert. Für die Stadt Hitzacker werden nun für Dienstag und Mittwoch Höchststände von 7,65 Metern erwartet, 1,15 Meter weniger als noch vor zwei Tagen befürchtet.
+++ 16:29 Ingenieur kritisiert "kleinteiligen" HochwasserschutzDer Hochwasserschutz in Deutschland sollte nach Ansicht des Experten Jürgen Jensen von der Universität Siegen national koordiniert werden - und nicht von den Bundesländern oder Gemeinden. "Das ist alles noch viel zu kleinteilig", sagt der Ingenieur. Mit einer übergeordneten Planung und besserer Vorsorge an Häusern könnten Kosten gespart und Schäden bei Hochwasser deutlich verringert werden.
+++ 16:15 Bahn sperrt Teil der ICE-Strecke Hamburg-München +++ Weil eine Überflutung droht, sperrt die Bahn einen ICE-Streckenabschnitt bei Wittenberg. Fernzüge auf der Strecke Hamburg-München werden über Dessau umgeleitet. Die Reisezeit auf der Linie, die unter anderem über Berlin und Leipzig führt, verlängert sich um etwa eine Stunde. Regionalzüge fallen aus.
Kanzlerin Merkel blickt bei Bitterfeld über eine Barriere aus Sandsäcken.

Kanzlerin Merkel blickt bei Bitterfeld über eine Barriere aus Sandsäcken.(Foto: AP)
+++ 15:25 Merkel macht Fluthelfern in Sachsen-Anhalt Mut +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht zur Stunde Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, um sich die Fluthilfe vor Ort anzuschauen. Dabei lobte sie vor allem die vielen freiwilligen Helfer. Diese Solidarität der Menschen sei wunderbar, sagte Merkel. "Da kann man schon stolz drauf sein." Weitere finanzielle Hilfen für die Hochwasser-Opfer hat sie aber nicht im Gepäck.
+++ 15:17 Unternehmen sollen Schäden zur Hälfte erstattet bekommen +++Die Wirtschaftsminister der Länder haben sich für schnelle Hilfen für vom Hochwasser betroffene Betriebe ausgesprochen. Die Unternehmen sollten einen Zuschuss von 50 Prozent ihrer Schäden erhalten. Der Zuschuss soll bei 15.000 Euro gedeckelt sein, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe bei einer Konferenz der Minister in Rostock. Diese Gelder könnten aus dem 100-Millionen-Euro-Fonds fließen, den die Bundesregierung zur Verfügung stellen will.
Spendenkonto Hochwasserhilfe
Aktion Deutschland Hilft
Kontonr 102030
BLZ 37020500
Sozialbank, Köln
Aktion Deutschland Hilft e.V. ist ein Bündnis von 22 deutschen Hilfsorganisationen, die im Katastrophenfall ihre Kräfte bündeln.
+++ 15:06 Bundesländer verlangen Deich-Investitionen vom Bund +++Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel und sein Amtskollege Till Backhaus aus Mecklenburg-Vorpommern wollen, dass der Bund mehr Geld für die Verbesserung von Deichen ausgibt. Backhaus sagte: "Die Deiche sind besser denn je, dennoch haben wir heute ein Problem." Weitere Investitionen halten beide Minister für unumgänglich. Das könnten die Länder aber nicht allein leisten.
+++ 14:53 Flut-Schäden belasten auch die Börse +++Die drohenden Schadenszahlungen an Hochwasser-Opfer drücken auf die Börsenkurse der Versicherer. Die Allianz-Papiere zählen zu den schwächsten Werten im deutschen Aktienindex Dax und verlieren 0,7 Prozent auf 115,30 Euro. Die Münchner Rück verliert 0,4 Prozent auf 139,70 Euro.
Schon seit Tagen bereiten die Behörden und die Helfer alles für den Hochwasser-Höhepunkt vor.

Schon seit Tagen bereiten die Behörden und die Helfer alles für den Hochwasser-Höhepunkt vor.(Foto: picture alliance / dpa)
+++ 14:40 Lauenburg muss noch tagelang bangen +++Erst Mitte nächster Woche soll das Hochwasser mit seiner vollen Wucht Lauenburg in Schleswig-Holstein erreichen. Für Donnerstag wird ein Pegelstand der Elbe von 9,75 Meter erwartet. Das ist einen halben Meter über dem bisherigen Höchststand, der 2011 erreicht wurde. Einige Bewohner verlassen schon morgen ihre Häuser.
+++ 14:17 Kanuten wollen EM trotz Flut starten +++Trotz des Hochwassers sollen die Europameisterschaften der Slalom-Kanuten dieses Wochenende in Krakau stattfinden. Der Pegel der Weichsel ist in der Nacht gegen alle Befürchtungen deutlich gesunken. "Nach Lage der Dinge gehen wir davon aus, dass ab Freitag wieder trainiert werden kann und der Wettkampf nach der ersten Krisenvariante dann ab Samstag startet", sagt der deutsche Cheftrainer Michael Trummer.
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+++ 14:02 Gauck reist an Saale und Elbe +++
Bundespräsident Joachim Gauck besucht am Sonntag die Hochwasserregionen an Saale und Elbe. In Halle will Gauck zunächst an einem Gottesdienst teilnehmen. Dann will er mit Betroffenen und Helfern reden. Auch an der Elbe will der Bundespräsident Gespräche führen.
+++ 13:48 Sachsen-Anhalt legt Soforthilfe-Programm auf +++Das Land Sachsen-Anhalt will schnellstmögliche Hilfsgelder für die Flutopfer bereitstellen. Das Programm soll Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen zur Verfügung stehen. "Wir lassen niemanden in dieser schwierigen Situation allein", sagt Ministerpräsident Reiner Haseloff. Aus dem laufenden Etat werden dafür 20 Millionen Euro freigemacht, der Bund legt dann, den Versprechen von Kanzlerin Angela Merkel zufolge, den selben Betrag drauf.
+++ 13:22 Donauflut versetzt Ungarn in Alarmbereitschaft +++
Die Donau trägt das Hochwasser, das in Süddeutschland und Österreich Sorgen bereitete, nach Ungarn. Dort rüsten sich die Menschen gegen die Fluten. Die Scheitelwelle wird Budapest am Wochenende erreichen und einen Pegelstand von rund 8,85 Meter bringen. Der bisher höchste Pegelstand in Budapest ist 2006 mit 8,60 Metern gemessen worden.
Höher darf die Elbe bei Dresden nicht mehr steigen, sonst versinken selbst die Brücken.

Höher darf die Elbe bei Dresden nicht mehr steigen, sonst versinken selbst die Brücken.(Foto: dpa)
+++ 13:01 Dresdner Altstadt entgeht wohl der Katastrophe +++Für das historische Altstadt-Ensemble von Dresden sieht es gut aus. Bisher sind Semperoper, Schloss, Frauenkirche und Zwinger anders als 2002 vom Hochwasser verschont geblieben. Und das sollte auch so bleiben: Denn seit zwei Stunden steigt der Pegel nicht mehr über den Höchststand von 8,76 Metern. Bis zu 9 Meter waren befürchtet worden. "Wir sind im Scheitelbereich", bestätigt das Landeshochwasserzentrum. Jetzt müssen die Deiche nur noch durchhalten.
+++ 12:40 Deichbruch in Schweinitz +++
Ein weiterer Damm bricht in Schweinitz an der Schwarzen Elster. Hubschrauber der Bundeswehr sollen dort Sandsäcke abwerfen, um den derzeit noch 15 Meter breiten Durchbruch zu schließen.

+++ 12:08 Experte: "Wir deichen uns immer weiter ein" +++Wasserbau-Experten fordern es immer wieder: Die Lehre aus Flutkatastrophen wie der aktuellen muss sein, nicht immer höhere Deiche zu bauen, sondern weitläufige Polder anzulegen, in denen sich das Hochwasser bei Bedarf ausbreiten kann. Auch Bernd Ettmer von der Hochschule Magdeburg-Stendal sieht das so: "Wir deichen uns immer weiter ein." Und: "An der Mulde werden Polder bereits erfolgreich gemacht."
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+++ 11:57 Polen erleben schwierige Nacht +++
In den polnischen Hochwassergebieten kommt es in der Nacht zu den bisher schwersten Überschwemmungen. Die Feuerwehr rückt rund 2000 Mal aus. Polizisten und freiwillige Helfer sind im Dauereinsatz, um Deiche zu verstärken und Häuser mit Sandsäcken zu sichern. Besonders betroffen sind Gebiete im Süden sowie im Landeszentrum und Südwesten. Bisher hat das Hochwasser jedoch noch keine katastrophalen Ausmaße wie in Tschechien und den deutschen Hochwassergebieten erreicht.
+++ 11:30 Opel leiht Betroffenen kostenlos Autos +++
Hochwasser-Geschädigte können sich bei Opel kostenlos ein Ersatzauto leihen. Die Fahrzeuge sind bei den lokalen Händlern "für bis zu drei Wochen" zu bekommen, teilt Opel mit. Die Ausleihe soll "schnell und unbürokratisch" erfolgen. Es genügt eine Bestätigung von örtlichen Hilfsdiensten wie dem Technischen Hilfswerk, der Feuerwehr, der Polizei - oder direkt von der Gemeinde. Darin muss vermerkt sein, dass das eigene Fahrzeug aufgrund von Hochwasser nicht fahrbereit sei.
+++ 11:11 Elster an der Elbe ist akut bedroht +++Der Ort Elster in Sachsen-Anhalt ist akut von der Elbflut bedroht, das Wasser droht die Gemeinde zu überschwemmen. Der örtliche Krisenstab ruft die Menschen dazu auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in die Notunterkünfte im benachbarten Zahna zu begeben. In Elster leben etwa 2500 Menschen.
+++ 11:01 Merkel besucht im Lauf des Tages Bitterfeld +++Nach ihrer Reise am Dienstag begibt sich Kanzlerin Angela Merkel laut MDR heute nach Bitterfeld. In der Stadt in Sachsen-Anhalt kämpfen die Einsatzkräfte noch immer mit dem Hochwasser. In der Nacht ist ein Versuch gescheitert, die Lage durch eine Deichsprengung zu entspannen.
+++ 10:36 Betroffene Sachsen bekommen 400 Euro bar +++
In Sachsen beginnen die Behörden mit der Auszahlung der Flutschäden-Soforthilfe. Wie der MDR berichtet, hat das Landes-Finanzministerium den stark betroffenen Kreisen und Städten jeweils 1,5 Millionen Euro überwiesen. Die weniger notleidenden Gemeinden Görlitz und Bautzen haben 250.000 Euro erhalten. Erwachsene können sich nun einmalig 400 Euro in bar abholen, der Betrag pro Haushalt ist mit 2000 Euro gedeckelt. Hinzu kommen Bargeldleistungen von Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen.
Horst Seehofer informiert sich vor Ort über die Lage.

Horst Seehofer informiert sich vor Ort über die Lage.(Foto: dpa)
+++ 10:24 Seehofer: "Es ist unbeschreiblich schlimm" +++
Ein Rundflug über das Hochwassergebiet in Bayern schockiert Horst Seehofer. Als der bayerische Ministerpräsident in Deggendorf aus dem Hubschrauber steigt, ist er sichtlich erschüttert: "Es ist unbeschreiblich schlimm. Das übersteigt alle Dimensionen", sagt er. Zu den möglichen Auswirkungen ergänzt er: "Es ist schwer zu sagen, wenn man mit den Naturgewalten kämpft, ob man dann gewinnt."
+++ 9:58 Fluthilfe: Schäuble legt noch was drauf +++
Finanzminister Wolfgang Schäuble verspricht den von Flutschäden betroffenen Bürgern, dass der Bund über die zugesagten 100 Millionen Euro Soforthilfe hinaus Geld bereitstellen wird. "Darauf können sich alle verlassen", sagt er im Bundestag. Bundestagspräsident Norbert Lammert sagt: "Wir lassen die betroffenen Menschen nicht allein." Schnelle Hilfe habe Priorität. Dies sei Konsens aller im Bundestag vertretenen Parteien.
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+++ 9:45 Elbflut in Dresden erreicht Scheitel +++
Jetzt beginnen in Dresden die bangen Stunden: Halten die Schutzwälle der Flut stand? Der Scheitel der Hochwasserwelle erreicht die Stadt an der Elbe. Laut Landeshochwasserzentrale liegt der Pegel relativ konstant bei 8,75 Meter. Daran wird sich kaum noch etwas ändern. Damit liegt der Flutpegel deutlich unter dem Rekordwert beim so genannten Jahrhunderthochwasser von 2002, als die Elbe auf rund 9,40 Meter angeschwollen war. In Riesa und Torgau steigt der Elbepegel dagegen weiter.
+++ 9:37 Flut unterschreitet in Usti befürchtete Marke +++
Im tschechischen Usti ist die Elbe nicht wie befürchtet über die 10-Meter-Marke gestiegen. Der Pegel erreichte um 3.00 Uhr einen Höchststand von 10,71 Metern und fiel anschließend um wenige Zentimeter, wie die Wasserbehörde für die Elbe mitteilte. Wohngebiete und Geschäfte am rechten Flussufer sind noch immer überflutet. Im benachbarten Decin sind ufernahe Straßen und der Hafen überschwemmt.
+++ 08:54 Rathaus in Calbe unter Wasser +++
In Calbe ergießt sich nach Augenzeugenberichten das Wasser der Saale ins Rathaus. Die Einsatzkräfte hätten es nicht geschafft, das Gebäude mit Sandsäcken zu schützen. Der Saale-Pegel hat bereits 9,50 Meter überschritten.
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+++ 8:18 Brandenburger müssen langen Atem haben +++
Die Brandenburger müssen sich auf einen langen Kampf gegen das Hochwasser einstellen. An Elbe, Oder, Neiße und Spree werden die hohen Pegelstände noch rund eineinhalb Wochen anhalten. In der Nacht zum Donnerstag hat sich die Lage aber zunächst nicht verschärft, sagt Wolfgang Brandt, Sprecher der Koordinierungsstelle Krisenmanagement im Innenministerium.
+++ 8:01 Deich im Landkreis Deggendorf in höchster Gefahr +++
Um Deggendorf herrscht Ausnahmezustand: Die Gemeinde steht ohnehin schon unter Wasser, nun droht in dem niederbayerischen Landkreis bei Osterhofen erneut ein Deichbruch. Eilig machen sich die Einsatzkräfte daran, Betroffene zu evakuieren. Auch in Straubing und Deggendorf selbst drohen weiter Deichbrüche. Hunderte Einsatzkräfte kämpfen die ganze Nacht lang darum, die aufgeweichten Dämme an der Donau zu halten.
+++ 7:52 Deichsprengung in Bitterfeld verfehlt Wirkung +++In Bitterfeld bleibt es brenzlig. Am Abend sprengten die Einsatzkräfte erneut einen Deich am Seelhausener See, um das Wasser, das die Stadt bedroht, in Richtung Mulde abfließen zu lassen. Der Krisenstab muss am Morgen feststellen: Der gewünschte Effekt ist nicht eingetreten. Womöglich wird nun noch einmal gesprengt.
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+++ 7:25 Politikberater: Merkel und Steinbrück machen es richtig +++
Das Hochwasser ist im Wahljahr auch ein Wahlkampfthema. Michael Spreng, Politikberater und einstiger Wahlkampfmanager von Edmund Stoiber, beobachtet das Verhalten der Spitzenkandidaten in der Krise und stellt sowohl Kanzlerin Angela Merkel als auch SPD-Herausforderer Peer Steinbrück ein gutes Zeugnis aus. Die Kanzlerin hat sich in seinen Augen korrekt verhalten. "Niemand würde verstehen, wenn die Kanzlerin bei Naturkatastrophen in Berlin bleiben würde", sagt Spreng der "Schwäbischen Zeitung". Und auch Steinbrück liege mit seiner öffentlichen Zurückhaltung grundsätzlich richtig. "Zurückhaltung ist wahrscheinlich besser als hinterher in den Medien als Hochwassertourist gebrandmarkt zu werden."
+++ 7:01 Lage in Halle bessert sich - Pegel sinkt +++Die Menschen in Halle atmen auf. Offensichtlich geht das Hochwasser hier ohne größere Katastrophen vorüber. Die Lage ist laut MDR unter Kontrolle. Der Wasserstand ist gefallen, liegt derzeit bei um 7 Metern. Allerdings sickert weiter Wasser durch den durchgeweichten Gimritzer Damm. Und mehrere Straßen der Innenstadt stehen unter Wasser.
+++ 6:32 Elbflut erreicht am Sonntag Magdeburg +++
In Dresden wird es heute ernst, in Magdeburg dagegen voraussichtlich erst am Sonntag. Dann soll hier das Hochwasser seinen diesjährigen Höchstpunkt erreichen. 7,20 Meter soll der Pegelstand dann betragen - 2002 lag er bei 6,72 Meter. Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt arbeitet fieberhaft daran, sich gegen die Fluten zu rüsten. Zusätzliche Dämme sind entstanden, die ganze Nacht über werden Säcke mit Sand befüllt.
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+++ 6:16 Scheitel des Elbhochwassers passiert Schöna +++In den frühen Morgenstunden erreicht die Flut an der Elbe in der Gemeinde Schöna ihren Höhepunkt. Um 4:30 Uhr werden hier 10,65 Meter gemessen. Schöna liegt etwa 50 Kilometer flußaufwärts von Dresden entfernt.
+++ 5:14 Städtetag: 100 Millionen reichen nicht +++Wegen der enormen Hochwasserschäden hält der Präsident des Deutschen Städtetags, Ulrich Maly, weitere Hilfen der Bundesregierung für erforderlich. Die vom Bund zugesagten 100 Millionen Euro seien als Soforthilfe zur kurzfristigen Unterstützung wichtig, sagte Maly der "Saarbrücker Zeitung". Die Flutschäden dürften aber deutlich höher sein. "Deshalb wird sicher, wenn das ganze Ausmaß sichtbar wird, über weitere Hilfen gesprochen."
+++ 4:09 Pegel der Saale unter acht Meter +++Der Pegel der Saale bleibt bei Halle unter acht Meter. Das zeigt eine Messung der Hochwasservorhersagezentrale Sachsen-Anhalt. Um 0 Uhr stand die Saale dort 7,93 Meter hoch. Am Mittwochnachmittag lag der Pegel teilweise bei 8,10 Meter.
+++ 1:26 Hunderte Schiffe warten auf Weiterfahrt +++500 Schiffe müssen nach Informationen der "Rheinischen Post" aufgrund der Hochwasserkatastrophe derzeit auf ihre Weiterfahrt warten. Das gehe aus einem Zwischenbericht von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) an den Verkehrsausschuss hervor, berichtet die in Düsseldorf erscheinende Zeitung. Demnach musste der Schiffsverkehr auf der Donau, auf Teilen der Elbe und des Rheins sowie auf Neckar, Main und Weser eingestellt werden. Außerdem seien elf Eisenbahnstrecken im Süden und Südosten der Republik gesperrt. Minister Ramsauer rechne zunächst nicht mit einer Entspannung. In den nächsten Tagen werde "mit sehr großem Hochwasser" im Verlauf der Elbe gerechnet.
+++ 0:02 Straubing weiter von Deichbruch bedroht +++Im bayerischen Straubing kämpfen Hunderte Einsatzkräfte weiter um die Deichsicherheit an der Donau. Der Pegelstand sinkt bis zum Abend zwar auf 7,77 Meter und geht langsam weiter zurück. Aber "aufgrund der aufgeweichten Deiche besteht weiterhin die Gefahr von Überflutungen", teilt das Landratsamt mit. Der Zustand der Deiche sei bedenklich. Ein Dutzend Ortschaften bleiben evakuiert.
+++ 21:41 Experte: "Für Niedersachsen wird es sehr schlimm" +++
Das vom Hochwasser gebeutelte Sachsen macht den Menschen im nördlicheren Niedersachsen keine Hoffnung auf eine routinierte Bewältigung der Flut. Experte Martin Socher aus Sachsens Umweltministerium sagte trocken: "Für Niedersachsen wird es sehr schlimm." Während auch in Sachsen noch der Pegel der Elbe leicht steigt, wird es in Norddeutschland erst zum Wochenende extrem.
Noch immer werden in Sachsen Sandsäcke gestapelt, wie hier von Freiwilligen in Dresden.

Noch immer werden in Sachsen Sandsäcke gestapelt, wie hier von Freiwilligen in Dresden.(Foto: dpa)
+++ 21:20 Sachsen fürchtet bis zu 2,5 Milliarden Euro Flutschaden +++Während das Wasser noch immer leicht steigt, schätzt Sachsen schon die Schäden der Flut. Der Leiter des neuen Wiederaufbaustabs in der Staatskanzlei, Fritz Jaeckel, geht von zwei bis 2,5 Milliarden Euro aus. Der Stab will auch Geld aus dem EU-Solidaritätsfonds für Katastrophenfälle bekommen. Voraussetzung sei eine nationale Schadenssumme von mindestens 3,67 Milliarden Euro - was in ganz Deutschland voraussichtlich der Fall sein wird. In den EU-Kassen fehlt jedoch derzeit das Geld, um den Fonds zu füllen.
+++ 20:30 Elbe in Dresden steigt vorerst nicht weiter +++Dresden könnte ein Hochwasser-Rekord wie im Jahr 2002 erspart bleiben. Der Pegel der Elbe liegt am Abend bei knapp über 8,60 Meter, damals erreichte er 9,40 Meter. Dennoch gilt in Dresden die höchste Warnstufe, mehrere hundert Bewohner mussten schon ihre Häuser verlassen. Helfer befüllen und stapeln auch weiter Sandsäcke, weil Wassermassen über die Elbe nach Tschechien nachfließen. Normalerweise ist das Wasser der Elbe etwa zwei Meter hoch.
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+++ 19:59 Organisatoren müssen Kanu-EM verschieben +++Wegen der weiter ansteigenden Hochwasser-Fluten des Flusses Weichsel kann die EM der Slalom-Kanuten frühestens am Samstag beginnen und nicht wie geplant am Freitag. Das teilt der Deutsche Kanu-Verband mit. An der Strecke bei Krakau wird die Weichsel noch einen weiteren Meter ansteigen. Wegen des hohen Wasserstandes sind im unteren Streckenabschnitt Toraufhängungen und Tribünen überflutet.

+++ 19:03 EU hat kein Geld für Hochwasser-Hilfe +++Die EU hat laut ihrem Haushaltskommissar Janusz Lewandowski kein Geld, um den Hochwassergebieten in Mitteleuropa zu helfen. Wegen fehlender Mittel im EU-Budget des laufenden Jahres seien Verzögerungen zu erwarten, warnt er. Derzeit werde zwar zwischen den Mitgliedsstaaten ein Nachtragshaushalt von insgesamt 11,2 Milliarden Euro für dieses Jahr verhandelt. Doch auch diese zusätzlichen Mitteln reichten für die Fluthilfe und neue Anforderungen für Syrien nicht aus, sagt Lewandowski. Die Erstattungen aus Brüssel könnten also voraussichtlich erst im kommenden Jahr geleistet werden.
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+++ 18:40 Lieferengpass: Porsche stoppt die Produktion +++
Im Leipziger Porsche-Werk werden wegen des Hochwassers vorerst keine Autos mehr produziert. Die Produktionshalle selbst ist zwar nicht überflutet, es fehlt jedoch der Nachschub. Transportzüge könnten das vom Hochwasser schwer betroffene Tschechien nicht passieren, teilt Porsche mit. Aus dem slowakischen Bratislava kommen deshalb keine Geländewagen-Karosserien. Wann die Produktion weitergeht, ist ungewiss.
+++ 18:31 Halle sitzt auf gepackten Koffern +++In Halle an der Saale sammeln sich Menschen in Notunterkünften. 30.000 sind aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Als erste kommen viele Rentner und Pflegebedürftige in Turnhallen unter. Ein 74 Jahre alter Rentner berichtet: "Man hat zu mir gesagt: 'Packen Sie Ihre Sachen zusammen und kommen Sie mit.'" Der Mann war erst am Vortag nach einer Herz-OP und einem Kuraufenthalt in seine Wohnung in Halle-Neustadt zurückgekehrt. Viele andere Hochwasseropfer hoffen, die Nacht bei Freunden oder Verwandten verbringen zu können statt auf Pritschen.
In der Altstadt von Hitzacker bringt Hildegard Becker ihre Möbel in Sicherheit.

In der Altstadt von Hitzacker bringt Hildegard Becker ihre Möbel in Sicherheit.(Foto: dpa)
+++ 18:06 Flutwelle rollt gen Norden +++Norddeutschland erwartet mehr als nasse Füße: Die Elbe schwillt dort weiter an, zunehmend werden Häuser geräumt. Am Freitag sollen die etwa 250 Bewohner der historischen Stadtinsel von Hitzacker in Niedersachsen vorübergehend umziehen. Die Pegel sollen übers Wochenende bis in die nächste Woche hinein massiv steigen. Hitzacker liegt am Rande der Elbe und wird vom Fluss Jeetzel umflossen.
+++ 17:58 Leipzig froh über Schutzbau: "Ohne das wären wir abgesoffen" +++Es gibt auch gute Nachrichten aus den Hochwassergebieten: Während Dresden oder Halle teilweise unter Wasser stehen, kann Leipzig aufatmen.  Erst vor wenigen Wochen war ein Entlastungsbauwerk vor der Stadt fertiggestellt worden. Ein Stadtsprecher ist sich sicher:  "Ohne das wären wir abgesoffen." Durch einen Überlauf wurde in den vergangenen Tagen Wasser aus dem Fluss Weiße Elster in den Zwenkauer See geleitet - 130 Kubikmeter pro Sekunde. "Diese 130 Kubikmeter hätten die Deiche nicht mehr ausgehalten."
In Usti in Tschechien steht das Wasser teilweise bis in den zweiten Stock der Häuser. Die Elbbrücke scheint auf dem Hochwasser zu schwimmen.

In Usti in Tschechien steht das Wasser teilweise bis in den zweiten Stock der Häuser. Die Elbbrücke scheint auf dem Hochwasser zu schwimmen.(Foto: AP)
+++ 17:47 Tschechen fürchten Plünderungen in Flut-Gebieten +++Ein großer Teil der tschechischen Stadt Usti am Fluss Elbe ist geflutet - nun fürchten einige der 100.000 Bewohner, dass Plünderer die Notlage ausnutzen. Die Polizei will in der Nacht einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera einsetzen, um Diebe aufzuspüren. Aus Angst vor Einbrechern bleiben viele Menschen in ihren Häusern, obwohl dies gefährlich ist. Denn das Wasser in Usti soll noch weiter steigen. Erwartet wird ein Pegelstand zwischen 11,1 und 11,5 Metern, normal sind an dieser Stelle etwa zwei Meter.
+++ 17:33 Altmaier will Flut-Pannen umgehend aufdecken +++Bundesumweltminister Peter Altmaier verlangt, mögliche Versäumnisse beim Hochwasserschutz gleich in den kommenden Wochen zu untersuchen. "Sobald sich das Wasser verlaufen hat, muss es eine umfassende und sehr transparente Fehler- und Schwachstellen-Analyse geben", sagt der CDU-Politiker. Dazu will Altmaier auch in die betroffenen Regionen reisen und kamerawirksam bei Aufräumarbeiten mit den Betroffenen sprechen.
Riesige Hilfsbereitschaft: Vor allem junge Leute bauen mit an den Dämmen für Dresden.

Riesige Hilfsbereitschaft: Vor allem junge Leute bauen mit an den Dämmen für Dresden.(Foto: AP)
+++ 17:21 Knapp 400 Freiwillige schützen Dresden +++Das akut unter dem Hochwasser der Elbe leidende Dresden wird von ständig 300 bis 400 freiwilligen Helfern beschützt. Unter ihnen sind viele Studenten, die Aufrufen bei Facebook folgten. So auch Clemens Hultsch, der seit drei Jahren in Dresden wohnt. Er wolle helfen, die schöne Stadt zu schützen, sagt der Student. Feuerwehrmann Tobias von Ludwig aus der Einsatzleitung lobt: "Die vielen jungen Leute haben uns von Anfang an fasziniert."
+++ 17:10 Tourismus kommt in Hochwassergebieten zum Erliegen +++Im sächsischen Elbtal ist das öffentliche Leben aus den Fugen - und auch der Tourismus ruht. Weitere Kultureinrichtungen schließen. Die Meißner Albrechtsburg bleibt "bis auf Weiteres" zu, in Dresden bleiben das Carl-Maria-von-Weber-Museum und das Kraszewski-Museum bis Ende der Woche geschlossen. Auch das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bleibt wohl bis 16. Juni geschlossen.
Die Elbe verschluckt den Dresdner Stadtteil Gohlis. Im weiteren Verlauf des Flusses hoffen Anwohner, sich noch schützen zu können.

Die Elbe verschluckt den Dresdner Stadtteil Gohlis. Im weiteren Verlauf des Flusses hoffen Anwohner, sich noch schützen zu können.(Foto: dpa)
+++ 16:12 Der Norden rüstet mit Sandsäcken auf +++Unaufhaltsam schieben sich die Wassermassen auch in den Norden Deutschlands vor. Entlang der Elbe in Niedersachsen rüsten sich Anwohner und Tausende Einsatzkräfte für ein Rekordhochwasser. Mehr als zwei Millionen Sandsäcke werden zur Stunde gefüllt. "Die Helfer arbeiten jetzt Tag und Nacht, und wir hoffen, dass sie bis Freitag fertig werden, dann wird das kritische Hochwasser erwartet", sagte etwa die Sprecherin des Landkreises Lüneburg, Frauke Noweck.